KAIZEN Convention 2015

Kennen Sie die Bedeutung von KAIZEN? Der Begriff beschreibt einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess in der japanischen Produktionskultur. Das erklärte Ziel von SEKISUI ist hierbei, durch das Teilen von Projekten und das Lernen von „Best Practice” Beispielen konkurrenzfähig und kostengünstig zu bleiben. Darum wurde 2011 die erste Europäische KAIZEN Convention veranstaltet. In jeder Arbeitsstätte bildeten die Mitarbeiter kleine Gruppen, um verschiedene Themen anzusprechen – wie etwa Verbesserungen in Qualität und Produktivität oder die Steigerung der betrieblichen Effizienz. Darüber hinaus wurden auch einige Themen zur Betriebspolitik in Angriff genommen.

Seit der Einführung von KAIZEN in den europäischen Unternehmen haben sich die Produktqualität und die durch das Team gesteckten Ziele rapide verbessert. Die vorgestellten Projekte haben alle zu substantiellen Verbesserungen in den Bereichen Workflow, Marge und Profit geführt“, sagte Taira Hasegawa, KAIZEN Manager of SEKISUI Europe B.V., im Rückblick auf die vergangenen Jahre.

Auf der diesjährigen Convention haben sieben Teams innovative Projekte präsentiert, die auf die ständige Verbesserung von SEKISUI ausgerichtet sind. Jede Präsentation war auf 11 Minuten begrenzt und wurde gefolgt von einer Frage- und Antwortrunde. Im Anschluss hatte die Jury, bestehend aus Managern vom Technology & CS Promotion Department des Total Manufacturing Management Centers von SEKISUI CHEMICAL CO., LTD. und Site Managern der europäischen Produktionsanlagen, vier Minuten Zeit für Ihre Bewertung abzugeben. Der Gewinner der fünften European KAIZEN Convention ist zur weltweiten KAIZEN Convention in Japan am 15. Januar 2016 eingeladen. Und diese drei Ideen haben es auf das Treppchen geschafft.

Und der Gewinner ist: SEKISUI S-Lec Film plant -Glanzfolien-Optimierung

SEKISUI S-Lec produziert Verbundfolie aus PVB Harz für Glas, die in Windschutzscheiben bei Autos oder in Gebäuden eingesetzt wird. Die Folien erhöhen die Sicherheit und bieten zusätzliche Funktionen zur Unterdrückung von Fahrgeräuschen oder Sonneneinstrahlung. Basierend auf einer neuen Kundennachfrage aus 2015 und einer Restkapazität der Anlage von 915 Tonnen entschied das KAIZEN Team sich auf den Bereich Verbundfolien zu konzentrieren. Die Produktion von Folien mit hohen Reflektionseigenschaften ist stark abhängig vom Laminierungsprozess. Der gegenwärtige Produktionsprozess von SEKISUI S-Lec entspricht noch nicht den Anforderungen für Hochglanzfolien. Aus mehreren Maßnahmen hat das KAIZEN Team die drei Teilaspekte mit größten Wirkung, Umsetzbarkeit und Kostenrelevanz ausgewertet: 1. Prägegrad einer Silikonschicht, 2. Temperatur der Heizzone und 3. Prägelücke. Ein Zusammenhang zwischen Reflektion und Silikonbehandlung der Prägwalzen war zwar bekannt, jedoch derzeit nicht exakt steuerbar und die Spezifikationen im Ergebnis unvorhersehbar. Das Team berechnete die Inline-Silikondicke der Prägewalzen und startete Messungen zur Glanzwirkung. Dieses Modell erlaubte es schließlich, das erforderliche Glanzlevel zu erreichen.

Obwohl das Ziel durch diese Maßnahme erreicht wurde, untersuchte das Team auch die Temperatur der Heizzone und die Prägelücke. Durch Verringerung des Drucks auf die Prägung und Erhöhung der Temperatur in der Heizzone, konnte das Glanzlevel weiter verbessert werden. Die Kombination aller drei Maßnahmen erhöht den Glanz erheblich und SEKISUI S-Lec kann nun entsprechende Kundenanforderungen erfüllen.

Durch dieses Projekt wurde zugleich ein neues Geschäftssegment entwickelt und die Kapazität der Anlage erhöht. Der zusätzliche Gewinn der Folienanlage wird mit 364.500€ von Juni 2015 bis Januar 2016 prognostiziert. Wir gratulieren SEKISUI S-Lec für diese fantastischen Ideen und den verdienten Sieg.

Zweiter Platz: SEKISUI Eslon – Reduktion der Produktionskosten

SEKISUI Eslon produziert Dachrinnen und Verkleidungsbleche für Häuser. Aktuell ist im europäischen Baugewerbe eine leichte Erholung zu verzeichnen, was sowohl zu einem Überangebot als auch zu einem stark preisgetriebenen Wettbewerb führt. Die Kosten für PVC-Harz sind um 8 % gestiegen, wodurch die Bruttogewinnspanne von 6,3% auf 5,3% gesunken ist. Es mussten geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um die Marktposition und die Wettbewerbsfähigkeit von SEKISUI Eslon aufrechtzuerhalten. Das KAIZEN Team fokussierte sich auf die Reduzierung der Kosten für den Rohstoff weißer Platten und suchten nach mehreren Gegenmaßnahmen. Sie fanden heraus, dass die Erhöhung der Kalkmenge die Kosten von natürlichen Rohstoffen senkt. Darüber hinaus hatte die Reduktion des Plattengewichts durch die Einsparung von CaZn-Verbindungen den größten Effekt. Mit die Umsetzung beider Maßnahmen konnte die Kostenreduzierung zur Erhaltung der Bruttogewinnspanne erreicht werden. Außerdem können jedes Jahr 29.000 Euro gespart werden. Ein großartiges Projekt und großartige Arbeit des SEKISUI Eslon Teams.

Dritter Platz: SEKISUI Speciality Chemicals Europe –  Eliminierung von Abweichungen beim Hydrolysegrad im 4/88LA Rang

SEKISUI Speciality Chemicals Europe produziert Polyvinylalkohol (PVOH), ein zentraler Rohstoff, der in verschiedenen Branchen wie der Papierindustrie, für Verbrauchs- und Industrieklebestoffe, PVB Harz oder Textilwaren eingesetzt wird. Aufgrund von Kundenanforderungen wurde eine Qualitätssteigerung für die PVOH-Produkte im Unternehmen angestrebt. Das größte Problem waren die Visuals, sowie der Hydrolysegrad, durch den die Verdunstung beeinflusst wird. Der Hydrolysegrad bezeichnet den Anteil an OH innerhalb des PVOH-Moleküls und ist ein Indikator für die Qualität des Produktes. Das KAIZEN Team setzte sich das Ziel von 0% Abweichung gegenüber der Vorgabe, wodurch eine Kostenersparnis von 9.000 Euro pro Jahr ermöglicht wird.

In der Verseifung wird der Hydrolysegrad von der Konzentration des Polyvinylazetats (PVAc) kontrolliert. Regelmäßig werden Stichproben zum Grad der Hydrolyse genommen, deren Auswertung drei Stunden dauert. Wenn die Parameter nicht der Spezifikation entsprechen, muss die prozentuale Konzentration von PVAc gemessen und gemäß den Ergebnissen angepasst werden. Die Verzögerung durch das Analysieren der Proben machte eine unmittelbare Anpassung des Produktionsprozesses unmöglich, was in einer höheren Abweichung resultierte. Beim Analysieren der Modellgleichung fand das Team eine lineare Korrelation zwischen der Dichte und der Konzentration von PVAc. Auf Grundlage dieser Erfahrung konnte das Team das Verhältnis von Caustic-PVAc in Bezug auf die Dichte steuern. Durch die Integration neuer Messpunkte im System, erlaubt der Prozess eine „Just-in-time“-Kontrolle, welche die Labortests einschließlich der aufgeschobenen Anpassung im Produktionsprozess unnötig macht. Bis heute konnten durch die Anpassung 2.000 Euro gespart werden. Für das gesamte Jahr wird eine Einsparung von 9000 Euro erwartet. Das KAIZEN Team hat großartige Arbeit geleistet und wurde völlig zu Recht mit dem dritten Platz geehrt.

Impressionen von KAIZEN 2015