Im November findet die siebte KAIZEN Tagung statt. Teams aus verschiedenen europäischen SEKISUI-Standorten, die zuvor interne Wettbewerbe gewonnen haben, treten bei dieser Veranstaltung gegeneinander an. Im Vorfeld des diesjährigen Events werfen wir einen Blick hinter die Kulissen von SEKISUI S-Lec und nehmen die Abläufe der internen KAIZEN-Aktivitäten – von der Themenauswahl bis zur Ehrung der Gewinner – genauer unter die Lupe.
Bei KAIZEN handelt es sich um eine kontinuierliche Verbesserungsaktivität aus der japanischen Produktionskultur. Mit dieser Maßnahme zielt SEKISUI darauf ab, eine Unternehmenskultur zur täglichen Verbesserung der Arbeitsgewohnheiten zu schaffen, um die Fähigkeit und das Wachstum jedes einzelnen Mitarbeiters in der Produktion oder im Büro zu steigern. Auf diese Weise leistet SEKISUI einen Beitrag zur Stärkung der Unternehmensstruktur und zur Verbesserung der Unternehmensleistung.
Höhepunkt der KAIZEN-Aktivitäten auf europäischer Ebene ist die jährliche KAIZEN-Tagung, die dieses Jahr zum siebten Mal am 21. November in Düsseldorf veranstaltet wird. Im vergangenen Jahr fand die Veranstaltung ebenfalls in Deutschland statt. Damals organisierte SEKISUI Alveo die sechste Auflage des Kongresses in Geisenheim. Am Ende siegte SEKISUI S-Lec. In diesem Jahr werfen wir deshalb einen Blick auf die internen KAIZEN-Aktivitäten von SEKISUI S-Lec.
Der jährliche SEKISUI S-Lec Businessplan: Grundlage der internen KAIZEN-Aktivität
SEKISUI S-Lec betreibt zwei Werke in den Niederlanden – in Roermond und in Geleen – und ist auf Verbundglastechnologien für die Automobil- und Architekturindustrie spezialisiert. Ein wichtiger Aspekt von KAIZEN ist die enge Verbindung der Tätigkeit mit den Zielen der Unternehmensführung. Bei SEKISUI S-Lec erstellt Geschäftsführer Yoshio Aoshima jährlich einen Businessplan mit fünf bis sieben Hauptpunkten, die von Gewinnmaximierung bis Arbeitssicherheit reichen. Die Pläne der verschiedenen Abteilungen, auf deren Grundlage die Teams mögliche KAIZEN-Themen auswählen, basieren aus diesem Businessplan.
Insgesamt differenziert SEKISUI S-Lec zwischen drei verschiedenen Abteilungen: Produktion, Technik und Support. Die drei Abteilungen unterscheiden sich in ihren Tätigkeitsschwerpunkten. Während sich die Produktion beispielsweise mit fertigungsnahen Themen beschäftigt, konzentrieren sich die technischen Abteilungen vor allem auf Bereiche wie Prozess- und Produktentwicklung. Die Supportleistungen hingegen decken ein breites Spektrum an Bereichen wie Logistik, Finanzen oder Personalwesen ab.
In diesem Jahr nahmen insgesamt 21 Teams (10 Produktion, 4 Technik und 7 Support) am internen KAIZEN-Wettbewerb von SEKISUI S-Lec teil. Und wie das diesjährige technische Projekt „Stabile Versorgung mit PVOH“ zeigte, beschränkte sich der Wettbewerb nicht nur auf SEKISUI S-Lec. Auch Kooperationen mit anderen europäischen Standorten waren möglich. In diesem speziellen Projekt, das sich mit der Herstellung von stabilem Polyvinylalkohol (PVOH) befasste, arbeiteten Forscher von SEKISUI S-Lec und Sekisui Specialty Chemicals aus Tarragona, Spanien, zusammen.
Analyse, Präsentation, Analyse: Auswahl und Bewertung von KAIZEN-Themen
Doch vor Beginn der KAIZEN-Aktivität mit 21 Teams, die von Dezember 2016 bis Oktober 2017 lief, fand eine ausführliche Vorbereitungsphase statt. Die Vorbereitungen begannen im November 2016 mit der Analyse und Generierung von Themen in allen Abteilungen. Wurde ein Thema auf Grundlage der Punkte des Businessplans ausgewählt, untersuchten die Teams die aktuelle Situation und beschrieben Probleme sowie Herausforderungen wie beispielsweise die Diskrepanz zwischen Soll- und Istzustand.
Mit der Eröffnungspräsentation am 12. Dezember 2016 begann offiziell die KAIZEN-Aktivität. An diesem Tag stellten die Mitglieder der SEKISUI S-Lec Vorstandssitzung (SBM) die Themenvorschläge ihrer Abteilungen vor und diskutierten, ob sie für die KAIZEN-Tätigkeit geeignet seien oder nicht. Das SBM besteht aus insgesamt 8 Mitgliedern und repräsentiert die oberste Führungsebene von SEKISUI S-Lec. Ausschlaggebend für die Annahme eines Vorschlags war, ob das Projekt den Arbeitsalltag in Zukunft verbessern kann oder nicht.
Die Teams, deren Themen auf diese Weise ausgewählt wurden, begannen Anfang 2017 mit einer detaillierten Analyse von konkreten Situationen im Arbeitsalltag. Beispielsweise besitzt SEKISUI S-Lec eine Verpackungsabteilung. In dieser Phase analysierte das Team des Support-Projekts „Umpacken von großen Säcken“ die Probleme, welche beim Heben und Verpacken größerer Gegenstände entstanden. Viele Kollegen klagten regelmäßig über körperliche Beschwerden. Das Team fragte sich daher, wie diese Aufgabe in Zukunft einfacher gestaltet werden könnte, um die Gesundheit der Arbeiter zu schützen sowie den Bedürfnissen älterer Kollegen gerecht zu werden.
Coaching: neun Schritte zum Erfolg
Nach Abschluss der Detailanalyse startete die tatsächliche KAIZEN-Aktivität. Der Ablauf der Aktivität ist eng mit den neun Schritten von KAIZEN verbunden, welche als Leitlinien für die Arbeit der Teams gelten. Um sicherzustellen, dass die Teams alle neun KAIZEN-Phasen durchlaufen, hat Hikono San, KAIZEN Manager bei SEKISUI Europe und verantwortlich für die KAIZEN-Aktivitäten in Europa, ein entsprechendes Format entwickelt.
Um den Teams die Einhaltung des Formats zu erleichtern und einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, fanden während der laufenden KAIZEN-Aktivitäten bei SEKISUI S-Lec im Februar, April, Juni und September vier Coaching-Sitzungen mit Hikono san statt. Zu diesen Terminen reiste Hikono San für jeweils zwei Tage zu SEKISUI S-Lec und coachte die Teams individuell auf Basis ihres aktuellen Projektstandes.
„Tage der Entscheidung“: interne KAIZEN-Wettbewerbstage und Preisverleihung
Die beiden Gewinner der internen KAIZEN-Aktivität – ein Gewinner pro Betrieb – wurden während der internen Wettkampftage am 12. und 13. Oktober ermittelt. Jede der beiden Werke veranstaltete einen Wettkampftag. Die Jury, die über die Gewinner entschied, setzte sich aus fünf der acht SBM-Mitglieder zusammen.
Während dieser beiden Tage stellten die 21 Teams ihre Projekte vor. Jedes Team hatte insgesamt 20 Minuten Zeit, um seine Arbeit zu präsentieren und die Jury in einer anschließenden F&A-Runde zu überzeugen. Die beiden Gewinner wurden am 16. Oktober im Rahmen der internen Preisverleihung bekannt gegeben. Sie werden am 21. November nach Düsseldorf reisen, um an der siebten KAIZEN-Konferenz teilzunehmen.