Wir sprachen mit drei europäischen Teilnehmern des diesjährigen Global Sajuku Management Programms: Frank Voermans von SEKISUI Alveo, Stelios Papacostas von Sekisui Specialty Chemicals Europe und Mike Dieters von SEKISUI S-Lec. Wir befragten sie zu ihren Erfahrungen, Eindrücken und Erkenntnissen, die sie im Rahmen des Trainings gesammelt haben.
Informationen über Global Saijuku
Das übergeordnete Ziel des Global Saijuku Programms ist die Kommunikation der Kultur und Werte von SEKISUI und deren Bedeutung für die sozial-ökologische Umwelt. Das Programm zielt darauf ab, Verständnis und Wertschätzung für SEKISUIs prinzipiengeleitetes Führungsmodell zu entwickeln. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Wahrung von ethischen Geschäftspraktiken.
Um diese Ziele zu erreichen, setzt sich das Global Saijuku Programm aus drei Lehrmodulen zusammen. Diese werden an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt abgehalten. Die Module umfassen Präsentationen, in denen die Unternehmensziele und Werte wie das 3S-Prinzip oder CSR (soziale Unternehmensverantwortung) vorgestellt werden. Außerdem gibt es von Trainern geleitete Kurse, E-Learning-Einheiten und Gruppenübungen zu verschiedenen Themen. Am Schluss des Trainings präsentieren die Teilnehmer ihre Ergebnisse dem SEKISUI Chemicals Topmanagement.
SEKISUI Newsroom: Das Saijuku Training bietet eine gute Möglichkeit, um sich über Visionen, Konzepte, Führungsarten sowie Stärken und Schwächen miteinander auszutauschen. Was macht Ihrer Meinung nach die Bedeutung von SEKISUIs grundsätzlichen Werten und Visionen – wie das 3S-Prinzip oder CSR-Aktivitäten – im Hinblick auf das wirtschaftliche als auch soziale Umfeld aus?
Mike Dieters: Seit der Gründung von SEKISUI im Jahr 1947 durch unsere sieben „Samurai“-Vorväter wurden die SEKISUI Werte überall im Unternehmen kommuniziert. 1962 erzielte man den ersten echten Durchbruch durch die Einführung von „Poly-Pail“ in Japan. Dabei handelte es sich um einen Mülleimer für Kunststoffabfälle, welcher die Müllsammlung in Tokio komplett veränderte. Seitdem ist SEKISUI in Japan für seine zur sozialen Umwelt beitragenden Werte bekannt. Wie SEKISUI S-Lec beispielsweise Geschäfte führt, verändert sich, während wir hier sprechen. Im Moment sind wir dabei, unseren Ansatz von Direktkunden (Glasproduzenten) zu Fahrzeugherstellern zu verschieben. Die Glasproduzenten kennen unsere SEKISUI Werte bereits. Jetzt ist es an der Zeit, sie auch den Fahrzeugherstellern und Endkunden vorzustellen.
Stelios Papacostas: Meiner Meinung nach ist für uns und unsere Teams von großem Vorteil, SEKISUIs Visionen und Werte zu verstehen und zu verinnerlichen. Sobald wir das geschafft haben, werden wir als Team bei der Entwicklung und Durchsetzung von Unternehmensstrategien noch effektiver sein. Ich glaube, dass sich die Internalisierung der Visionen und Werte positiv auf unsere sozialen Interaktionen sowie auf die Interaktionen mit unseren Kunden auswirken werden.
SEKISUI Newsroom: Welche Management-Führungs-Leitlinien haben Sie während des Saijuku Trainings kennengelernt? Wie planen Sie, diese ethischen Geschäftspraktiken in Ihren Arbeitsalltag zu integrieren?
Frank Voermans: Die dritte Session des Global Saijuku Mangement Programms fokussierte sich stark auf Führungsleitlinien. Insbesondere der Unterschied zwischen Managementfähigkeiten und Führungsqualitäten stand im Mittelpunkt. Ein wesentlicher und für meine täglichen Aktivitäten wichtiger Aspekt ist es, eindeutig zu erkennen, wann Führungsqualitäten und wann Managementfähigkeiten zum Einsatz kommen müssen.
Mike Dieters: Führungskräfte müssen immer die Bedürfnisse aller Stakeholder berücksichtigen. Hierzu gehören die Bedürfnisse von Kunden, Eigentümern, Angestellten und Lieferanten. Alle beteiligten Gruppen müssen kontinuierlich informiert und einbezogen werden. Meine Schwäche, die ich entdeckt habe, liegt darin, dass ich diesem Aspekt in meiner alltäglichen Arbeit nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt habe.
SEKISUI Newsroom: Das Global Saijuku Management Programm ist in drei Module unterteilt. Die Module finden an unterschiedlichen Orten statt und beinhalten verschiedene Lehrmethoden wie Kurse mit Trainern, E-Learning-Einheiten, Gruppenaktivitäten und Präsentationen. Was halten Sie vom generellen Aufbau und der Struktur des Programms?
Stelios Papacostas: Die wesentlichen Komponenten des Kurses waren sehr gut ausgewählt. Im Allgemeinen hatte das Training eine sehr hohe Qualität. Lese- und Präsentationsmaterialien sowie Professor Ohtakis enorme Coachingerfahrung waren ausgezeichnet. Ich habe allerdings auch zwei Verbesserungsvorschläge. Zum einen sollte das E-Learning-Programm benutzerfreundlicher gestaltet werden (Inhalte zum Download anbieten), da die meisten von uns kontinuierlich auf Reisen sind. Zum anderen würde ich vorschlagen, dem Unternehmensprojekt mehr Zeit in den Kursen einzuräumen, da die Umsetzung aus der Ferne sehr schwer fällt.
Frank Voermans: Die Struktur des Programms ist beeindruckend. Die Kombination verschiedenster Methoden wie Beiträge durch das Topmanagement, Lehreinheiten von Professor Ohtaki, praktische Lehrgänge während der Sessions, Betriebsbesichtigungen, die kollaborative Entwicklung von Geschäftsmodellen oder die E-Learning-Einheiten zwischen den Sessions machten das gesamte Training zugleich intensiv und wertvoll. Insbesondere habe ich die praktischen Übungen während der Trainingswochen genossen. Sie boten die Möglichkeit, sich über Erfahrungen und Erkenntnisse mit Kollegen von anderen SEKISUI Standorten auszutauschen.
Mike Dieters: Ich persönlich fand den Mix der Lehrmethoden sehr sinnvoll. Es gibt einen Kurs, an den ich mich immer erinnern werde. Wir wurden in drei Gruppen von jeweils drei Leuten aufgeteilt. Unsere Aufgabe bestand darin, einen Film mithilfe eines iPads zu drehen, welcher die SEKISUI Werte an neu eingestellte Mitarbeiter und Studenten vermittelt. Insbesondere die Kollaboration sowie die Analyse der Werte als auch ihre Übersetzung in eine dreiminütige Geschichte waren sehr herausfordernd.
SEKISUI Newsroom: Das Saijuku Training wurde erst kürzlich für internationale Manager eingeführt. Inwiefern werden die Erfahrungen, die Sie in den unterschiedlichen Trainingsmodulen gesammelt haben, zur Entwicklung von SEKISUIs internationalen Geschäften beitragen? Ist Ihrer Meinung nach das Training in der Lage, die Wahrnehmung von SEKISUI als globales Unternehmen voranzutreiben?
Frank Voermans: Das Training sorgt für ein besseres Verständnis über die verschiedenen Geschäftsbereiche innerhalb der SEKISUI Chemical Group. Es hilft dabei, ein Netzwerk innerhalb der Gruppe aufzubauen und einfacher Informationen auszutauschen. Deshalb halte ich das Training für einen guten Startpunkt auf dem Weg zu einem echten globalen Unternehmen; allerdings sind noch weitere Verbesserungen vonnöten. Das Global Saijuku Management Programm verbessert zwar die informelle Kommunikationsstruktur, jedoch müssen noch bestimmte formale Strukturen angegangen werden, damit sich SEKISUI vollständig zu einem globalen Unternehmen entwickeln kann.
Stelios Papacostas: Das Training ist in der Tat ein erster Schritt hin zu einem global geführten Unternehmen. Während unserer letzten Modulpräsentation mussten wir Vorschläge an das Management machen. Einer dieser Vorschläge beinhaltete die Idee, nicht nur internationale, sondern auch japanische Manager in das Programm zu integrieren. Da die Vision von SEKISUI das Wachstum der Gruppe auf internationaler Ebene einschließt, wird sich die Anzahl europäischer und japanischer Mitarbeiter in Zukunft angleichen. Aus diesem Grund müssen wir eine globale Führung fördern.
SEKISUI Newsroom: Hatten Sie die Möglichkeit, Geschäftskontakte zu stärken sowie Beziehungen für zukünftige Kollaborationen aufzubauen? Waren Sie in der Lage, dauerhafte Freundschaften innerhalb der SEKISUI Familie während des Saijuku Trainings zu schließen?
Frank Voermans: Ja, durch das intensive Training haben wir viele Erfahrungen und Erlebnisse gemeinsam gemacht. Dadurch entstanden dauerhafte Bindungen, welche uns helfen werden, die SEKISUI Familie noch stärker zu machen.
Stelios Papacostas: Absolut. Das Wissen von anderen SEKISUI Unternehmen sowie deren Kulturen sind von unschätzbarem Wert für uns. Die persönlichen Beziehungen, die wir aufgebaut haben, sind stark und werden sicherlich zu zukünftigen Kollaborationen führen.
Mike Dieters: Das diesjährige Global Saijuku Management Programm hat neun Menschen aus der ganzen Welt zusammengebracht. Gruppenaufgaben, wie die Identifizierung neuer Geschäftsfelder für SEKISUI im kommenden Jahrzehnt, haben uns miteinander verbunden. Zusammen mit zwei Kollegen aus den USA (High Peformance Plastics Company) und Australien (Urban Infrastructre & Environmental Products Company) hatte ich die Chance, Ford in Detroit zu besuchen. Dort diskutierten wir über den Bedarf von Materialien mit geringem Gewicht in der Automobilindustrie. Zwischen uns Teilnehmern des Global Saijuku Management Programms sind auf diese Weise starke Bindungen entstanden.
SEKISUI Newsroom: Vielen Dank.